Motivation mit Köpfchen: Verstehe, warum Menschen in einer bestimmten Art und Weise handeln und profitiere von diesem Wissen!
Was ist Motivation? Oder anders gefragt: Was motiviert Dich gerade, diesen Text zu lesen? Was hält Dich davon ab, etwas anderes zu tun? Diese Fragen sind schon fast provokant, aber sie treffen genau den Kern des Konzeptes "Motivation".
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In diesem Artikel verraten wir Dir, warum Menschen in einer bestimmten Art und Weise agieren und wieso jeder Mensch dabei unterschiedlich handelt. Du wirst die Bedeutung von Motivation, Demotivation, Trieb und Instinkten verstehen und lernen was andere hochgradig motiviert. Du wirst überrascht sein, wie effektiv Du dieses Wissen für Dich nutzen kannst!
Was ist Motivation eigentlich?
Motivation ist im Grunde ein theoretisches Konzept. Es enthält unterschiedliche Erklärungen, warum wir Menschen in einer bestimmten Art und Weise handeln - oder eben auch nicht handeln.
So richtig spannend ist aber die Interpretation dieser Erklärungen. Denn sie geben uns kluge Hinweise darauf, wie wir bestimmte "Phänomene" effektiv beeinflussen können und wie wir dabei selbst angemessen handeln sollten.
Definition Motivation
Motivation ist das, was Dich antreibt! Der Begriff ist dabei auf das lateinische Verb movere (sich bewegen, antreiben) zurückzuführen. Es ist Deine Bereitschaft, in einer bestimmten Art und Weise zu handeln.
Motivation bezeichnet aber auch, wie wahrscheinlich es ist, dass Du in einer ganz bestimmten Weise handelst. Nicht selten sind die Beweggründe Deines Handelns eng mit Deinem Wunsch, spezielle Bedürfnisse zu erfüllen, verbunden.
Definition Demotivation
Das Gegenstück zur Motivation ist die "Demotivation". Das ist der unliebsame Zustand, indem Dir der Antrieb fehlt und Deine Bereitschaft zu Handeln blockiert ist.
Oft lenkt das Gefühl der Demotivation unsere Absichten und unser Handeln in eher unerwünschte Richtungen. Hier findest Du einen ausführlichen Beitrag zur Demotivation.
3 fundamentale Erklärungsversuche: Wie entsteht Motivation?
In der Psychologie sind bis heute mehrere Motivationstheorien entstanden, die ganz unterschiedliche Aspekte umfassen. Im Laufe der Zeit wurden sie erheblich angepasst oder um einige Aspekte erweitert.
Diese Theorien bieten grundlegende Erklärungen, warum wir Menschen in einer bestimmten Art und Weise handeln oder eben nicht handeln. Und wie bereits erwähnt, sind die möglichen Schlussfolgerungen zu den Erklärungen wirklich hilfreich!
Motivation als biologischer Trieb
Motivation als triebhafte Reaktion auf einen biologischen Mangelzustand.
Eine der ersten Erklärungsversuche war folgende Annahme:
Die Motivation des Menschen beruhe auf einem biologischen Trieb. Sie sei dabei eine Form von Energie, die die Handlungen des Menschen befeuert. Wenn dem wirklich so wäre, dann müsste die Motivation immer gleich hoch sein!
Das kann natürlich nicht sein und somit wurde die Theorie etwas angepasst
Motivation sei zwar immer noch das Ergebnis eines biologischen Triebes, aber sie ist jetzt nicht mehr kontinuierlich in gleicher Stärke vorhanden. Seitdem wurde Motivation als triebhafte Reaktion auf einen biologischen Mangelzustand verstanden.
Wenn Du Hunger verspürst, dann motiviert Dich das Hungergefühl dazu, auf "Nahrungssuche" zu gehen. Da es sich dabei um einen Trieb handelt, kannst Du gar nicht anders handeln. Erst wenn Dein Hungergefühl wirklich beseitigt ist, vermindert sich der Trieb bis zum nächsten Hungergefühl.
Wenn diese Annahmen richtig wären, dann wärst Du so etwas wie eine "biologische Programmierung". Dein Handeln wäre vollumfänglich "vorbestimmt". Somit wäre auch eine Entscheidung überflüssig und Verantwortung könnte weder übernommen noch verlangt werden. Nur die biologische Programmierung allein wäre für Dein Handeln verantwortlich.
Ist der biologische Trieb das zentrale Motiv für unser Handeln?
Dass es aber noch weitere Aspekte geben muss, wurde erst durch ein Experiment mit Ratten deutlich: Es zeigte, dass hungrige Ratten, die in eine Umgebung mit ausreichender Nahrung gesetzt werden, zuerst die Umgebung erkunden, bevor sie ihren Hunger und ihren Durst stillen. Der Nahrungstrieb stand somit nur an zweiter Stelle.
Es musste also weitere Motive (neben dem biologischen Trieb) geben, die unser Handeln maßgeblich beeinflussen.
Motivation als instinkthafte Reaktion
Motivation als instinkthafte Reaktion auf einen speziellen Reiz der Umgebung.
Ein weiterer Erklärungsansatz war die Theorie des "Instinktes":
Instinkte seien vorprogrammierte Verhaltensmuster, die nach einem konkreten Schema ablaufen. Der Mensch reagiert dabei auf eine vorbestimmte Art und Weise auf einen speziellen Reiz seiner Umgebung.
Zum Beispiel unser angeborener Greifreflex: Berührst Du die inneren Handflächen eines Säuglings, umklammert es den Finger ganz automatisch.
Mit der Zeit wurden aber die Schwächen dieser Theorie deutlich
Zum einen wurden tausende Instinkte eines Menschen formuliert und zum anderen merkte man, dass sich Verhaltensmuster ebenso kulturell unterscheiden. Somit verlor auch diese Theorie ihre Allgemeingültigkeit.
Neben Freude, Traurigkeit, überrascht sein, Furcht, Ekel und Ärger gehört auch der Stolz zu den Instinkten, die uns Menschen angeboren sind. In dem Beitrag "Stolzer Instinkt" erfährst Du mehr darüber.
Mit Trieben und Instinkten lassen sich aber die Verhaltensmuster eines Menschen nicht ausreichend erklären. Denn wir alle sind lernfähig und wollen immer auch Neues dazulernen!
Motivation als subjektive Bewertung
Motivation als subjektive Bewertung von Handlungen und Ereignissen.
Nachdem bisher nur untersucht wurde, welche Triebe und Umweltreize welche Verhaltensreaktionen auslösten, erforscht man nun, welche persönlichen Annahmen den Handlungen zugrunde liegen.
Wahrnehmungen und Interpretationen eines Menschen werden in die Erklärungsversuche einbezogen. So erkannte man zum Beispiel, dass eine Belohnung nur solange motivierend ist, solange Du Dir den Erfolg selbst zuschreibst. Zudem muss dieser Erfolg einen besonderen Wert für Dich besitzen.
Wir können also sagen, dass Motivation auch davon abhängt:
Motivation ist somit das Ergebnis Deiner subjektiven Bewertung von Handlungen und Ereignissen.
Was das Konzept "Motivation" (nicht) leisten kann
Wir Menschen sind keine trivialen Maschinen, die aufgrund eines "Impulses" immer in gleicher Art und Weise handeln. Aus diesem Grund ist es auch irrsinnig zu glauben, das Konzept "Motivation" liefere eine universelle "Schritt-für-Schritt-Anleitung".
Entscheidend für Dich ist, dass Du die drei wesentlichen Theorien kennst, um zielführende Antworten auf zwei wichtige Fragen finden zu können:
Wie Du verstehst, was andere motiviert
Die einfachste Methode, um wirklich hilfreiche Antworten auf die vorherigen Fragen zu erhalten ist:
Interessiere Dich für die Bedürfnisse und Motive Deiner Mitmenschen!
Das bedeutet, dass Du mit ihnen reden musst. Dabei geht nicht um „Small-Talk“, sondern darum, dass Du:
Sollte das Ergebnis nicht der Erklärung entsprechen, ist es sinnvoll, wenn Du die Hintergründe aufs Neue überprüfst. Das heißt, dass Du wieder mögliche Erklärungen findest, diese kontrollierst und wieder entsprechend handelst.
Die Quintessenz
Deine Handlungen sind immer von Deiner inneren Einstellung und somit auch von Deinem Verständnis von Motivation abhängig.
Leider verstehen viele Menschen unter Motivation subtile Manipulation, Angst verbreiten oder andere zu nötigen. All das ist Motivierung!
Menschen können sich nur aus sich selbst heraus motivieren!
Das heißt, Du solltest verstehen, was Deine Mitmenschen motivierend finden. Dieses Wissen ermöglicht Dir, das Umfeld entsprechend zu gestalten, so dass Motivation überhaupt erst entstehen kann.
Somit geht es immer um die Ermöglichung von Motivation und die Vermeidung von Demotivation!
"Jeder Mensch braucht Motivation, um handeln zu können."
Unbekannt
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Aktualisiert am 26. Juni 2021